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Infos und Presseartikel zur Handicap-Seite ab Februar 2005

 

 

Merkzeichen B: Schwerbehinderte entscheiden selbst über Begleitperson

Anlässlich der Beschlussempfehlung des Ausschusses für Arbeit und Soziales zur Begleitung schwerbehinderter Personen erklärt der Beauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für die Belange der Menschen mit Behinderungen, Hubert Hüppe, MdB:

"In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Arbeit und Soziales ist es gelungen, endlich eine befriedigende Lösung zum Merzkeichen "B" zu finden. Dies entspricht einem Vorschlag der Union, der in der vergangenen Legislaturperiode keine Mehrheit gefunden hatte. Gemäß dieser Beschlussempfehlung werden Schwerbehinderte eine "Berechtigung zur Mitnahme einer Begleitperson" in öffentlichen Verkehrsmitteln haben. Ob sie davon Gebrauch machen, entscheiden sie selber. Der Wortlaut im Schwerbehindertenausweis wird entsprechend geändert. Gleichzeitig wird auch im Gesetz klargestellt, dass die Betroffenen, auch wenn sie keine Begleitperson mitnehmen, keine Gefahr für sich oder andere darstellen. Insbesondere sind sie nicht zur Inanspruchnahme von Begleitung verpflichtet. Die bisherige missverständliche Formulierung im Schwerbehindertenausweis hat häufig dazu geführt, dass behinderten Menschen der Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln, Veranstaltungen oder Schwimmbädern verwehrt wird, wenn sie keine Begleitperson dabei haben. Vielfach war das bisherige Merkzeichen "B" als Pflicht Schwerbehinderter missverstanden worden, eine Begleitperson mitzunehmen. So hatte die Musterbadeordnung des Bundesfachverbands Öffentliche Bäder (BÖB) dazugeführt, dass behinderte Menschen nicht mehr ohne Begleitperson in Schwimmbäder gelassen wurden. Ein Motorradfahrer hatte gerichtlich Schadenersatz und Schmerzensgeld gegen eine Wohneinrichtung durchgesetzt mit der Begründung, dass sich seine Unfallgegnerin mit Merkzeichen "B"
nicht unbegleitet im Straßenverkehr hätte bewegen dürfen.  
Neue Schwerbehindertenausweise werden mit der neuen Formulierung ausgegeben, alte Ausweise werden auf Antrag geändert. Es ist erfreulich, dass damit eine unnötige und häufig ausgrenzende Barriere beseitigt wird."

2.10.2006, BiBez Heidelberg, bibez@gmx.org , www.hilfe-hd.de/frauen.htm

 

Projektgruppe Integration Eppelheim - Barrieren gibt‘s vor allem in den Köpfen

Die Projektgruppe Integration will sensibilisieren und informieren – Handicap-Parcours beim Stadtfest

Die Projektgruppe Integration besteht seit dem im Jahr 2003 veranstalteten Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderung. Ihr Ziel: die uneingeschränkte Integration von Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft. „Wir wollen mit unserer Arbeit verdeutlichen: Anderssein ist auch normal", erklärte Karin Trietsch von der Projektgruppe. Sie ist für Interessierte gleichzeitig Ansprechpartnerin seitens der Stadt. Gleichzeitig wolle man mit den Aktionen der Projektgruppe den Menschen helfen, die Barriere in deren Köpfen zu überwinden und zeigen: „Wir sind alle gleich, ob gesund oder behindert“, verdeutlichte Inge Burck. Seit ihrer Gründung hat sich die Projektgruppe schon mehrfach präsentiert und ein Aktionsprogramm erstellt, mit denen Bürgerinnen und Bürger sensibilisiert und über Menschen mit Behinderung informiert werden soll. Zu den Hauptpunkten des Aktionsprogramms gehört die Einrichtung einer Stelle eines Behindertenbeauftragten innerhalb der Stadtverwaltung und – damit verbunden – die Förderung von Schulungsmaßnahmen wie beispielsweise das Erlernen der Gebärdensprache.

Ebenso wichtig ist den Mitgliedern die Integration behinderter Kinder in Regel- Kindergartengruppen sowie behinderter Schüler in Regelschulen und im Freizeitbereich. Selbstverständlich setzt sich die Projektgruppe auch für die Integration von Menschen mit Behinderung im Erwerbsleben ein.

Bei den Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur richtet die Projektgruppe ihren Focus auf barrierefreies Bauen. Insbesondere wollen sie das Gastronomiegewerbe zwecks barrierefreier Gestaltung beraten. Angestrebt sind auch Verbesserungen im Bereich der Mobilität wie dem Öffentlichen Nahverkehr und in der Benutzung des Internets durch Sehbehinderte. Einige Punkte des 2003 aufgelegten Aktionsprogramms konnten von der Projektgruppe erfolgreich umgesetzt werden. Dazu gehört beispielsweise die Aufnahme eines Kindes mit Down-Syndrom im städtischen Kindergarten Villa Kunterbunt. Ebenso wurde von den Schulen bereits signalisiert, grundsätzlich die Integration von Schülern mit Behinderung zu ermöglichen. Umgesetzt wurde auch der Bau einer Rollstuhlrampe für eine verbesserte Zugänglichkeit des Rathauskellers.

Beim Stadtfest „Happy Eppelheim“ am 23. und 24. Juli 2005 bietet die Projektgruppe einen Handicap-Parcours an, bei dem es vorwiegend um die Bewältigung alltäglicher Aufgaben von Geh- und Sehbehinderten geht.
RNZ vom 22.7.2005

 

 

Kraniopharyngeom - Gutartiger Tumor bei Kindern/Jugendlichen

"Wir sind eine bundesweite Selbsthilfegruppe für Kraniopharyngeom-Patienten. Wir sind gemeinnützig und richten uns an die Betroffenen und deren Familien.
Ein Kraniopharyngeom ist ein gutartiger Tumor, der meist bei Kindern und Jugendlichen vorkommt. Die Auswirkungen bzw. die Entfernung dieses Tumors hat weitreichende Folgen für die Betroffenen. Um nur einige davon zu nennen: Erblindung eines bzw. beider Augen, der Körper verliert die Fähigkeit Hormone zu produzieren, 50 % der Betroffenen verlieren die Fähigkeit, Fett abzubauen.
Wir sind eine bundesweite Selbsthilfegruppe, da die Krankheit relativ selten ist. Wir haben in Deutschland rund 300 Betroffene erfasst, wobei die Dunkelziffer weitaus höher sein sollte.


Was ist ein Kraniopharyngeom?
Das Kraniopharyngeom ist eine Fehlbildung, die von Gewebe ausgeht, das in seiner Entwicklung bereits embryonal d.h. noch vor der Geburt gestört wurde. Die Gründe für diese Störung sind bislang nicht bekannt. Der auf kernspintomographischen Bildern sichtbare Tumor ist also keine bösartige Geschwulst sondern eine Art Fehlbildung.

Allerdings liegt das Kraniopharyngeom in direkter Nähe zu Gehirnanteilen, die sehr wichtig sind für die körperliche und geistige Entwicklung. Die Nähe zum Sehnerven kann zu Sehbeeinträchtigungen bis hin zum Sehverlust führen.

Benachbarte Hirnanteile wie Hypophyse und Hypothalamus sind für die Bildung vieler Hormone verantwortlich, die für Wachstum, Gewichtsregulation, Pubertätsentwicklung und Flüssigkeitshaushalt verantwortlich sind. Häufig bestehen die ersten Beschwerden der Patienten in Ausfallserscheinungen dieser Hormone, die durch das Kraniopharyngeom hervorgerufen werden. Darüber hinaus werden in direkter Nachbarschaft zum Kraniopharyngeom Eiweiße im Gehirn gebildet, die für den Tag-Nacht-Rhythmus, die Kon-zentrationsfähigkeit und das Essverhalten der Patienten eine wichtige Rolle spielen.

Die Behandlung eines Kindes oder Jugendlichen mit neu diagnostiziertem Kraniopharyngeom wird meist die Operation sein. Die Entscheidung über das operative Vorgehen (wie und wie viel operiert / entlastet werden soll) wird der betreuende Neu-rochirurg treffen. Häufig kann das Kraniopharyngeom nicht ganz entfernt werden, weil sonst schwere Schäden an den benachbarten Gehirnanteilen zu befürchten sind.

Andererseits gibt es auch Kraniopharyngeome, die trotz kompletter Entfernung wiederauftreten. Sollten Teile des Kraniopharyngeoms operativ nicht zu entfernen sein, so kann die Durchführung einer erneuten Operation oder eine Bestrahlungstherapie erwogen werden.
Bis auf wenige Fälle, in denen die Hirnanhangsdrüse nicht entfernt werden musste, wird der Patient nach der Operation regelmäßig und lebenslang Hormone in Form von Tabletten, Nasentropfen oder subkutanen Spritzen nehmen müssen. Ungefähr die Hälfte aller Patienten mit Kraniopharyngeom entwickeln nach der Behandlung ein z.T. erhebliches Übergewicht. Beeinträchtigungen des Sehvermögens, die vor Operation bestehen, bilden sich häufig nicht zurück. Störungen der Gedächtnisleistung und der Aufmerksamkeit werden bei den
Patienten beschrieben.
Da bislang ungeklärt ist, inwieweit die Behandlung der Patienten o.g. Folgeerkrankungen verhindert oder möglicherweise noch verstärkt, wird derzeit die Untersuchung Kraniopharyngeom 2000 durchgeführt. Ziel der Untersuchung ist es, Aussagen darüber zu machen, welche Form der Behandlung die effektivste und gleichzeitig schonendste für Kinder und Jugendliche mit dieser Erkrankung ist.

Was können Symptome sein?

    * Hormonausfälle
    * Sehstörungen
    * große Wasserausscheidungen (ab 10 l)
    * Gesichtsfeldausfälle
    * starke wiederkehrende Kopfschmerzen
    * Entwicklungsverzögerungen
    * Kleinwuchs
    * Leistungsverschlechterung
    * Erbrechen

Valentin Bachem, 16.2.2005
Mehr zur Kraniopharyngeom-Gruppe

 

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