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Gewalt2004-e
 

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Die Erwachsenen beklagen sich über die zunehmende Gewaltbereitschaft bei Kindern und Jugendlichen.
Wie scheinheilig und verlogen.
Ist es doch gerade die Erwachsenenwelt, die immer mehr Gewalt fordert, produziert und konsumiert - in Film, Theater, TV, Literatur, am PC und in Reality.

 

 

Alle 13 Minuten wird in Mannheim eine Straftat protokolliert

Vor allem junge Täter sind das Problem / Kriminalpolizei registriert Anstieg bei Gewaltkriminalität - Keine offene Drogenszene mehr

Baden-Württembergs zweitgrößte Kommune hat Probleme mit der Kriminalität. Alle 13 Minuten wird in Mannheim eine Straftat protokolliert, insgesamt 37 719 im vergangenen Jahr. Besonders bei der Gewaltkriminalität stellt Polizeipräsident Knut Feldmann einen Anstieg um zehn Prozent auf 1200 Fälle fest. "Über ein Viertel der Täter sind unter 21 Jahre alt", beklagte Feldmann gestern in einer Pressekonferenz. "Um diesem Gewaltphänomen der Jugend entgegenzuwirken, haben wir Präventivprogramme entwickelt", ergänzte Polizeidirektor Thomas Köber. 328 Veranstaltungen an Schulen wurden letztes Jahr durchgeführt, 21 Beamte sind auch in diesem Jahr für die Jugendbetreuung im Einsatz.

Bei der Organisierten Kriminalität im Drogen- und Rotlichtmilieu liegt Mannheim aufgrund seines hohen Ausländeranteils von 22 Prozent und einer wachsenden Anzahl von osteuropäischen Tätern weiterhin auf der unrühmlichen Pole-Position im Land. Von 43 landesweit laufenden Verfahren gegen kriminelle Banden entfielen neun auf die Rhein-Neckar-Metropole, sagte der zuständige Kriminaloberrat Horst Fischer. Mit Blick nach Stuttgart ergänzte er, dass sein knappes Budget längst nicht mehr mit den Kosten für diese Form der Kriminalitätsbekämpfung übereinstimme. Der Schwerpunkt des kriminellen Geschehens liegt bei den Eigentumsdelikten, die fast 44 Prozent aller Straftaten ausmachen. Hier fallen besonders 661 Wohnungseinbrüche ins Gewicht, neun Prozent mehr als im Vorjahr. Erfreulich sei allerdings, so Thomas Köber, dass 277 Einbrüche bereits im Versuchsstadium abgebrochen wurden. Er führt das auf das wachsende passive Sicherheitsbewusstsein der Bürger zurück.

Der Nichtdeutschen-Anteil in der Kriminalstatistik 2004 liegt bei knapp 37 Prozent aller Täter auf Vorjahresniveau. Diese gesellschaftliche Gruppe stellt allerdings sowohl bei den Körperverletzungsdelikten als auch in der Kategorie "Taschendiebstahl" die weitaus meisten Tatverdächtigen.

Friedlicher geht es an der Front der politisch motivierten Kriminalität zu. Lediglich 80 Delikte der rechten und linken Szene wurden zu Protokoll genommen. Über islamischen Extremismus und Terrorismus in Mannheim liegen der Polizei nach Auskunft von Horst Fischer trotz des hohen Anteils von Muslimen keine Erkenntnisse vor. Der Kriminaloberrat bekennt allerdings offen: "Dieses Gebiet ist sehr heikel."

Doch nicht in allen Kriminalkategorien nimmt Mannheim einen Spitzenplatz ein. Bei der Summe der erfassten Kriminalfälle je 100 000 Einwohner liegt Freiburg jetzt knapp vorne. Feldmanns Erklärung: "Dort fallen wahrscheinlich viel mehr Fahrraddiebstähle ins Gewicht als bei uns".

Nach Auskunft Feldmanns gibt es in Mannheim inzwischen zwar keine offene Drogenszene mehr, die Zahl der Rauschgiftvergehen stieg dennoch um 30 Prozent auf 2054. Auf der anderen Seite seien mit sieben Fällen heute 75 Prozent weniger Drogentote zu beklagen als vor zehn Jahren. Positiv wertet der Polizeichef auch die hohe Aufklärungsrate in seinem Bezirk. Schwerstdelikte wie Mord und Totschlag, zu denen im vergangenen Jahr die Polizei 13 Mal ausrücken musste, wurden zu 100 Prozent gelöst. Die Gesamtaufklärungsquote aller Fälle liegt mit rund 55 Prozent über dem Landesdurchschnitt.
Wolf H. Goldschmitt am 12.5.2005 in der RNZ

 

Fernsehen macht dumm, gewalttätig, tötet und schadet unserer Wirtschaft

Ulmer Hirnforscher warnt vor den Folgen des Fernsehkonsums

Der Tod ist längst unter uns. In 98 Prozent aller deutschen Haushalte steht nämlich ein Gerät, dessen Gefahren bisher leichtsinnig unterschätzt wurden. Dabei verursacht es jährlich allein in der Bundesrepublik den Tod von tausenden Menschen. Es gefährdet sogar die Menschenwürde und fördert Aggressivität und Krankheiten. Ja, es sorgt bei Kindern dafür, dass sich das Gehirn abnormal entwickelt. Dies alles und noch viel mehr behauptet der Ulmer Hirnforscher und Neurologe Manfred Spitzer in seinem im Ernst-Klett-Verlag kürzlich erschienenen Buch Vorsicht Bildschirm!. Und er belegt sein Schreckenszenario durch aktuelle Studie und Untersuchungen.

Demnach gehen 17 Prozent des Übergewichts der Erwachsenen auf das Konto des Fernsehkonsums in der Kindheit, auch die mangelnde körperliche Fitness ist darauf zurückzuführen und selbst die Höhe des Cholesterinspiegels wird vom TV letztlich mitbestimmt. All das hat natürlich schlimme Folgen. So hat der Neurologe berechnet, dass durch den TV-Konsum von Kindern und Jugendlichen im Jahr 2020 in Deutschland etwa 20.000 Menschen an den Folgen von Übergewicht sterben werden. Zehntausende werden unter hohem Blutdruck und Altersdiabetes leiden oder unter Depressionen und Gelenkbeschwerden im Bereich der Beine. Und dies ergibt dann nach Meinung von Spitzer einen volkswirtschaftlichen Schaden in zweistelliger Milliardenhöhe.

Aber auch das Fernsehprogramm selbst ist für Spitzer eine einzige Katastrophe. Seiner Meinung nach sind beispielsweise Sendungen, die für kleine Kinder zum Heranführen an das Fernsehen produziert werden, keineswegs etwas medienpädagogisch Sinnvolles, sondern Einstiegsdrogen. Und das, was heute gern Entertainment genannt wird, sei vielfach nichts anderes als eine Anleitung zu Gewaltherrschaft, Fremden- und Frauenhass.

Kurzum: Fernsehen macht dumm, gewalttätig, tötet und schadet unserer Wirtschaft. Und deshalb ist es wohl allerhöchste Zeit, dass bei jeder TV-Sendung am unteren Bildrand deutlich Warnhinweise eingeblendet werden - beispielsweise: Fernsehen kann tödlich sein. Fernsehen kann zu Durchblutungsstörungen führen und verursacht Impotenz. Oder: Fernsehen fügt Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu. Und wenn das nicht hilft, dann sollte die Bundesregierung vielleicht mal über eine Fernsehsteuer nachdenken.
Telepolis
http://www.heise.de/tp vom 8.2.2005

 

 

 

Drogen, Pornos, dann Sex und Mord an 16jähriger

Sigrid Erbe unterstützte intensiv die Ermittlungen der "Soko Harrlach" - Täter war bewusst auf der Suche nach einem sexuellen Opfer

Die Mutter Sigrid Erbe ließ nicht locker und unterstützte die Polizei bei ihrer Ermittlungsarbeit.

Ein Grabstein erinnert an die ermordete Susanne Erbe. Ihr Vater war einige Monate nach dem Verbrechen gestorben.

Fotos: Proßwitz

 

"Wegen dringenden Tatverdachts des Mordes zur Befriedigung des Geschlechtstriebes" hat der Haftrichter beim Amtsgericht Mannheim gestern Haftbefehl gegen den 24-jährigen Mario G. erlassen. Der im Stadtteil Schwetzingerstadt bei seiner Mutter wohnende junge Mann hatte zuvor nach Angaben von Oberstaatsanwalt Oskar Gattner bei der richterlichen Vernehmung gestanden, in der Nacht zum Fronleichnamstag des vergangenen Jahres die 16-jährige Schülerin Susanne Erbe erschlagen und anschließend sexuell missbraucht zu haben. G. sitzt seit gestern in Untersuchungshaft.

Vor einem großen Medienaufgebot ließen am gestrigen Nachmittag Polizei und Staatsanwaltschaft das Verbrechen Revue passieren. Insbesondere, was Staatsanwalt Rolf-Konrad Seitz über die Tatnacht berichtete, schockierte die versammelte Journalistenschar. So sei der Täter am Abend des 18. Juni 2003 mit seiner irgendwann einmal gekauften Schreckschusspistole aus seiner Wohnung aufgebrochen, "um eine Frau zum Sex zu zwingen". Zuvor hatte er mit einem Bekannten Alkohol und Drogen, vermutlich Kokain, konsumiert und, als der Zechkumpan gegangen war, erneut Drogen zu sich genommen. Dabei habe er sich Pornofilme angeschaut.

Drogen, Pornos, dann der Mord
Dermaßen stimuliert sei er anschließend durch die Straßen gestreunt, habe an einer Tankstelle noch ein paar Schnäpse getrunken und nach einem Opfer Ausschau gehalten. Dabei sei er auch in die Nähe des Tatorts gekommen und auf Susanne Erbe gestoßen, die er nach seinen Ausführungen bei der Vernehmung aber nicht gekannt haben will. "Es hätte genausogut jemand anderes treffen können", ergänzte der Leiter der nach dem Tatort benannten Sonderkommission "Harrlach", Kriminaloberrat Horst Fischer. Mit der Waffe hatte er dann die schreiende Schülerin in ein Gebüsch in diesem Brachgelände im Stadtteil Neuostheim gezerrt. "Anschließend hat er sie erschlagen und sich sexuell am Opfer vergangen", sagte Rolf-Konrad Seitz. Wegen des bestehenden Opferschutzes wollte der Ankläger allerdings keine weiteren Details zum Tatablauf bekanntgeben.

Soko-Leiter Horst Fischer hatte zuvor die Vorgehensweise der Ermittler erläutert. Als Arbeitshypothese diente dabei die Vermutung, es in diesem Fall nicht mit einem Beziehungstäter bzw. mit einer geplanten Tat zu tun zu haben. So habe man "in zwei Stoßrichtungen ermittelt", einerseits in Richtung Massenspeicheltests. Dabei wurden insgesamt 4300 Speichelproben, zunächst bei den umliegenden Kleingärtnern, dann bei den männlichen Bewohnern Neuhermsheims und Neuostheims gezogen, in naher Zukunft sollte die Reihenuntersuchung in den Stadtteilen Neckarau, Schwetzingerstadt (hier wohnte der Täter) und Oststadt über die Bühne gehen.

Die zweite Stoßrichtung war die Abarbeitung von Einzelhinweisen. Zwar seien diese recht dürftig gewesen, Susannes Mutter Sigrid Erbe habe aber von Anfang an die Ermittler "gut unterstützt" und ihnen Informationen zugetragen. So kam der entscheidende Hinweis auch über diese Schiene. Die Mutter habe im April mitgeteilt, dass Susanne im Februar in einer Mannheimer Discothek jemanden kennengelernt habe. Dieser Mann sei dann ins Polizeipräsidium gebeten und ausführlich befragt worden, auf diese Weise seien weitere Namen bekannt geworden. Im Mai schließlich sei Mario G. angehört und eine Speichelprobe gezogen worden, nach der Auswertung sei der 24-Jährige dann am Dienstagmorgen an seinem Arbeitsplatz in einer Lackiererwerkstatt festgenommen worden.

"Auch wenn der Fahndungserfolg im Widerspruch zu unserer Arbeitshypothese steht, bin ich darüber tief befriedigt", betonte Kriminaloberrat Fischer auch angesichts der Ungewissheit, "wie unser Tatverdächtiger weiter gehandelt hätte". Denn, daran ließ der Soko-Leiter keinerlei Zweifel, "durch den Massenspeicheltest wäre er uns auf alle Fälle ins Netz gegangen". Nach 5600 Überstunden mit 6500 Personenüberprüfungen und 4300 genommenen Speichelproben, die rund 80 000 Euro gekostet haben, kann die "Soko Harrlach" die Akte "Susanne Erbe"schließen und wird nun wieder aufgelöst.

Auch wenn der Täter - der Kroate war bisher nur wegen Schwarzfahrerei strafrechtlich in Erscheinung getreten - nun gefasst ist, für Mutter Sigrid Erbe ist der Fall damit lange noch nicht abgeschlossen. Sie will vor Gericht als Nebenklägerin auftreten "und ihm in die Augen sehen". Nur so könne sie, die bisher nicht mehr in der Lage war, ihrer beruflichen Tätigkeit als zahnmedizinische Fachangestellte nachzugehen, das Ensetzliche verarbeiten. "Wir werden unseren Frieden irgendwann einmal wiederfinden, ob der Täter ihn bekommt, glaube ich nicht".

Hans-Joachim Heinz auf www.rnz.de vom 3.6.2004

 

 

Nur Blut, Schmerzen und Hass: Mel Gibsons unchristlicher Christus-Film

Zwei Stunden Blut, sickerndes Blut, spritzendes Blut, vertrocknendes Blut. Zwei Stunden Folter, platzende Haut, klaffendes Fleisch, mit Sachverstand durchbohrte Hände und Füße. Zwei Stunden Schadenfreude, höhnische Gaffer, triumphierende Plebs, lüsterne Priester und eine schweinisch begeisterte Soldateska. Zwei Stunden dauert Mel Gibsons Film über Leiden und Sterben Jesu, und nur selten zeigt er etwas anderes als die Großaufnahmen langsam und genüsslich zerstörten Menschenfleisches. Er schildert nicht Die Passion Christi, wie der Titel behauptet, es handelt sich um kein Heilsgeschehen, um keine Erlösung von den Sünden dieser Welt, die Jesus um der Menschen willen auf sich nahm. Es handelt sich um ein kalifornisches Splatter-Movie.

Mel Gibson mag fromm sein; sein Film ist es nicht. Er gibt kein christliches Bekenntnis, er liefert christliche Pornografie. Sein Werk (man scheut sich, es so zu nennen) ist auf unvorstellbare Weise dumpf und dumm und blasphemisch. Die Passionsgeschichte, wie sie die Evangelisten schildern, folgt einem Heilsplan Gottes. Judas, der Jesus verrät, Petrus, der ihn verleugnet, die Hohenpriester, die seinen Tod fordern, Pilatus, der ihn zur Kreuzigung freigibt, sie alle sind Werkzeuge dieses Heilsplanes. Sie werden schuldig, aber sie können nicht anders. Mehr noch: Auch sie werden durch Jesu Tod von ihrer Schuld erlöst. Das ist die Frohe Botschaft des Evangeliums.

Wollust der Folter
Von diesem Evangelium weiß und erzählt der Film nichts. Sein Evangelium ist vielmehr eine Frohe Botschaft für die S/M-Szene von Los Angeles. Es gibt keine Erlösung von dem Bösen, aber ein geheimes Frohlocken über das Böse. Es ist die zitternde Erregung des Masochisten in der Erwartung von Schmerzen. Es ist die sabbernde Gier des Sadisten, den ersten Schlag zu tun. Das entzückte Auge der Kamera ruht auf den entzückten Augen der Folterknechte, die mit jedem Schlag dem Ziel ihrer Wollust näher kommen.

Mit Genuss weidet sich Gibsons Fantasie an der Bosheit der Juden und Römer. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass er den Juden größere Bosheit beimisst, aber es gibt auch keinerlei Erbarmen mit den Sündern, wie es das Evangelium predigt. Dieser Genuss und diese Erbarmungslosigkeit sind es, von denen die sinistre Wirkung des Films ausgeht und vielleicht auch der antisemitische Eindruck, den manche Zuschauer in Amerika empfanden.

Mel Gibsons Film, selbst wenn man ihn nicht als blasphemisch bezeichnen wollte, legt einen befremdlichen und begeisterten Nachdruck auf alles, was an der Passionsgeschichte nicht als christlich, sondern als heidnisches Opferspektakel aufgefasst werden könnte. Darin liegt eine doppelte Ketzerei: einmal gegen das Alte Testament, dem doch die Befreiung des Volkes Israel vom menschlichen Blutopfer zugrunde liegt, und das zweite Mal gegen das Neue Testament, das die Vergebung der Sünden verheißt. Gibsons Film lehrt nicht die Versöhnung, sondern die Unversöhnlichkeit. Die Guten bleiben die Guten und die Bösen die Bösen. Das ist nicht christlich, sondern gnostisch, vorsichtig gesagt. Man könnte auch sagen: Er predigt nicht die Liebe, sondern den Hass.

Das alles ist unfassbar traurig und dumm. Es ist aber auch unfassbar langweilig und lächerlich. In die Leidens- und Gewaltbegeisterung Mel Gibsons kann sich kein Zuschauer einfühlen, der diese Obsession nicht teilt. Es ist mit diesem Werk ein wenig wie mit Fassbinders kurioser später Genet-Verfilmung Querelle, in der unablässig muskulöse Matrosen auf einem Schiff hin und her laufen, es nimmt überhaupt kein Ende mit dem Auf-und-ab-Spazieren. Dem Heterosexuellen bleibt die besondere Schönheit dieser Szene naturgemäß verborgen; genau so, wie sich dem Homosexuellen der Reiz von David Hamiltons Zärtlichen Cousinen nur mühsam erschließt. Das ist unausweichlich; es ist aber auch komisch, und von dieser traurigen Komik hat Mel Gibson mehr in seinen Film eingeschleppt, als ihm bewusst sein dürfte.

Es gibt nämlich nicht nur eine Pornografie der Sexualität, sondern auch eine Pornografie der Gewalt. Beide lassen sich leicht an einem Indiz erkennen: Es ist die Verkümmerung der Handlung zu einem bloßen Vorwand. Bei Mel Gibson bleibt von der Vorgeschichte der Passion nur das Gebet Jesu in Gethsemane; und schon die Gefangennahme vollzieht sich als Orgie der Gewalt. Sie setzt auf dem denkbar höchsten Pegel ein und wird auch durch die Verhandlungen der Hohenpreister mit Pilatus nur unterbrochen, aber niemals so lange, dass der gewaltlüsterne Zuschauer sich etwa betrogen fühlen könnte. Pornografie duldet keine Ablenkung von der Hauptsache. ....

Aber vielleicht hat der Regisseur keineswegs nur seinen privaten Besessenheiten nachgegeben (deren Zurschaustellung immer peinlich ist). Vielleicht hat er im Gegenteil kühl kalkuliert, dass die Gewalt, die in den letzten Jahren zum beherrschenden Motiv des zeitgenössischen Films aufrückte, auch das geeignete Medium für eine Aktualisierung der Passionsgeschichte abgeben könnte. Vielleicht meint er, dass Jesu Blut, das sein Film bis zum Exzess feiert, überhaupt das Einzige ist, mit dem sich das Evangelium filmisch attraktiv machen ließe. Das hieße freilich, dass sein Film weder dumm noch privatistisch wäre – sondern ein schreckliches Zeichen für die Verfassung unserer Gegenwart

Links

Kommentiertes und rubriziertes Linkverzeichniss zu Gewalt in den Medien und in
Computerspielen. Ein Forum ist ebenfalls vorhanden.
www.mediengewalt.de/

Helmut Krebs, Grund-/Hauptschullehrer aus Bammental - Viele interessante und aktuelle Infos für Schüler, Eltern und Lehrer:
Viel Fernsehen macht Kinder dumm, dick und aggressiv
http://www.krebs-bammental.de/erziehung/fernsehen.html

 

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