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Aktuelles zu Frauenthemen
Die Machtprobe - Alice Schwarzer zu Lehrerinnen mit Kopftuch
Dürfen Musliminnen als Lehrerinnen Kopftücher tragen? Der Fall der
Lehrerin Fereshta Ludin, findet die Publizistin Alice Schwarzer, ist
nicht deren Privatsache: Es geht ums Prinzip.
Entweder ist das Verfassungsgericht naiv - oder es ist befangen.
Gewachsen scheint es der so brisanten Frage auf jeden Fall nicht. Zu
entscheiden ist: Soll das Kopftuch in allen staatlichen deutschen
Schulen zugelassen werden? Das für Juli oder September erwartete Urteil
in Karlsruhe wird weit reichende Folgen haben. Es verschließt oder
öffnet dem Kopftuch alle deutschen Klassenzimmer - oder auch dem
Tschador und der Burka, warum nicht. Schließlich lassen sich zweifellos
auch so gewandete Musliminnen finden, die beteuern, aus "ganz
persönlichen religiösen Motiven" so gekleidet zu sein und weil sie sich
sonst "ihrer Blöße schämen". Wie die aus Afghanistan stammende Lehrerin
Fereshta Ludin.
....
Das Karlsruher Verfassungsgericht ist nach dem Erschrecken über den
Unrechtsstaat der Nazis geschaffen worden, um die Verfassungsmäßigkeit
von Gesetzen und Verwaltungsmaßnahmen zu prüfen und zu schützen. Es
entspricht zwar einer allgemeinen fatalen Tendenz in der deutschen
Rechtsprechung, sich aus der juristischen Verantwortung zu ziehen und
dieselbe auf Psychologen abzuschieben (deren unvermeidlich subjektive
Einschätzungen dann oft wie ein Gottesurteil genommen werden).
Dass nun aber sogar das höchste Gericht eine so
brisante politische Frage auf diese Art und Weise psychologisiert, ist
alarmierend.
Warum wird stattdessen in Karlsruhe nicht auf die zahlreichen
deutschen und internationalen Fakten und Erfahrungen zurückgegriffen?
Warum fragt niemand die Betreuerinnen der geflüchteten,
zwangsverschleierten jungen Musliminnen in Kreuzberg oder Köln? Warum
fordert niemand einen Bericht bei Irene Khan, der Generalsekretärin von
Amnesty International, an, die Muslimin ist - und unverschleiert? Warum
fragt niemand nach Studien bei Wassila Tamzali, der langjährigen
Unesco-Vorsitzenden für Frauen, Muslimin - und unverschleiert? Warum
hört niemand bei der algerischen Politikerin Khalida Messaoudi-Toumi
nach, die selbst jahrelang durch eine Fatwa bedroht war und heute in dem
bürgerkriegsgeschüttelten Land an vorderster Front gegen die
islamistischen Zwangsverschleierer steht? Die Amnesty-Chefin warnt vor
jeglicher Art von Unterdrückung der Frauen im Namen einer "anderen
Kultur". Die Unesco-Anwältin appelliert öffentlich an die französische
Justiz und Politik: "Haben Sie den Mut, Nein zu sagen!" (Nein zum
Schleier an der Schule, für Lehrerinnen wie Schülerinnen). Für die
Menschenrechtlerin Messaoudi-Toumi ist die Akzeptanz eines "Andersseins"
von Frauen im Namen des "Respektes vor anderen Kulturen" eine
regelrechte "Kulturfalle". Sie fordert "die Universalität der
Menschenrechte, unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe oder Religion".
Die besonders in Deutschland tonangebende falsch verstandene Toleranz
setzt die Ideologie einer islamistischen Minderheit mit dem gesamten
Islam gleich - und liefert so die Mehrheit der
Musliminnen und Muslime der Minderheit der Kreuzzügler aus.
In Frankreich, das mehr Muslime hat als Deutschland, geht man von 10
bis 20 Prozent aktiven Gläubigen aus, von denen wiederum "nur ein ganz
geringer Teil" schriftgläubige Fundamentalisten sind. Der liberale Imam
der Großen Pariser Moschee zum Beispiel warnt vor den "von Saudi-Arabien
bezahlten Islamisten" und dem Schleier in der Schule, weil der "das
Anderssein betont und die Integration behindert". Und junge Musliminnen
in den Vorstädten protestieren erstmals öffentlich gegen den religiös
verbrämten Terror der eigenen Väter, Brüder und Männer,
für die verschleierte Mädchen die Guten zum
Heiraten sind - und unverschleierte die Schlechten zum Vergewaltigen.
Seit einem Vierteljahrhundert ist der Schleier der Frauen die Flagge
der islamistischen Kreuzzügler. Er ist das Symbol für Separierung.
Zeit also,
endlich Schluss zu machen mit der gönnerhaften Pseudotoleranz
- und anzufangen mit ernsthaftem Respekt. Respekt vor allem für die
Millionen Musliminnen und Muslime, die von dem Terror aus dem eigenen
Lager noch bedrohter sind als wir.
Der Spiegel vom 2.6.2003. Ganzen Artikel lesen auf:
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,254053,00.html

Wo
Mädchen lernen, sich ihrer Haut zu wehren.
Der Frauennotruf wird in diesem Jahr ein Vierteljahrhundert alt und
bietet nun Workshops zur Selbstbehauptung mit Selbstverteidigung an
kib. Ein Vierteljahrhundert wird der
Heidelberger Frauennotruf alt, und trotz allen Engagements gibt es noch
jede Menge zu tun. Vor allem die Vorbeugung wird groß geschrieben, ohne
dass die Beratung deshalb weniger wichtig würde. Mehr als 4100 Mal
suchten Frauen im vergangenen Jahr den Rat des Frauennotrufs. Dabei ging
es um Vergewaltigung, sexuelle Belästigung, aber auch um präventive
Erziehung und den Umgang mit dem Verdacht auf sexuelle Gewalt.
Zum Geburtstag bietet der Verein
erstmals vier Workshops in Zusammenarbeit mit der
Selbstverteidigungslehrerin Marion Rapp an. Bislang, so Anne Thesing vom
Frauennotruf, gab es zwar unter dem Motto "Mädchen stärken - Mädchen
schützen" schon Präventionskurse an Schulen, doch die vier Workshops am
Samstag, 13. September, und Sonntag, 12. Oktober, für 12- bis 14-Jährige
und am Sonntag, 14. September, und Samstag, 11. Oktober, jeweils von
9.30 bis 16.30 für 14- bis 16-Jährige sind ganz gezielt für die offene
Mädchenarbeit in der Freizeit gedacht. Als Informationsabend für Eltern
und Mädchen ist der Dienstag, 15. Juli, um 19 Uhr vorgesehen. Alle
Veranstaltungen finden in den Räumen des Selbsthilfe- und Projektebüros,
Alte Eppelheimer Straße 38, statt.
"Es stärkt Mädchen ungemein, wenn sie
sich auch körperlich zu wehren wissen", weiß Anna Thesing. Und sie ist
froh, mit Marion Rapp eine so erfahrene und kompetente Partnerin im Boot
zu haben. Gemeinsam wollen sie mit den Mädchen erarbeiten, welche
Erfahrungen sie schon gemacht habe, und wie sie auf Übergriffe reagieren
könnten.
Beschimpfungen und Schläge erleben
viele Mädchen schon in der Grundschule. Verunsichernde Anmache in
Schulen, Bussen und auf öffentlichen Plätzen gehört zum Alltag vieler
Mädchen. Und nicht wenige von ihnen erleben, dass ihr "Nein" oft wie ein
"Jein" behandelt wird. Im Kurs lernen sie nun, wie sie sich gegenseitig
helfen und sich nachdrücklich wehren können.
Dabei, so erklärt Marion Rapp, geht es
um so scheinbar banale Dinge wie das Schreien oder das entschiedene
"Nein sagen". 60 Prozent der versuchten Vergewaltigungen wurden
verhindert, weil die Frauen und Mädchen laut geschrieen haben, weiß
Marion Rapp. Hingegen gibt es auch erfahrene Karatekämpferinnen, die bei
einem Übergriff vor Angst so gelähmt waren, dass sie sich nicht gewehrt
haben. Es ist also nicht nur wichtig, sich potenziell wehren zu können,
sondern es auch tatsächlich zu tun.
"Wir holen die Mädchen da ab, wo sie
stehen", geben die beiden Kursleiterinnen das Motto aus. Ganz konkret
werden dann Situationen durchgespielt, aber auch überlegt, wo im
Ernstfall Hilfe zu bekommen ist.
Info und Anmeldung: Bei Marion Rapp,
Telefon 06201/186319 oder per E-Mail unter
Frauenselbstverteidigung@web.de oder beim Frauennotruf
06221/183643 oder per E-Mail
frauennotruf-heidelberg@t-online.de .
RNZ vom 7.5.2003, mehr auf www.rnz.de
Frauennotruf
gegen sexuelle Gewalt >Notruf

Marion
Rapp und das Heidelberger Bildungs- und Beratungszentrum (BibeZ) bieten
einen Kurs an

Einen Selbstverteidigungskurs für Frauen mit Behinderung und chronischen
Krankheiten haben Anette Albrecht und ihre Kolleginnen vom BiBeZ
organisiert. Foto: Welker
Keine Frage, es leuchtet ein, dass für
eine junge Studentin oder eine Krankenschwester mit häufigem Nachtdienst
ein Selbstverteidigungskurs eine gute Sache ist. Aber für eine
behinderte Frau? Da dürften sich manche Zweifel regen. Doch genau das
ist es, was das Bildungs- und Beratungszentrum für behinderte und
chronisch erkrankte Frauen und Mädchen (BibBeZ) gemeinsam mit der
Fachfrau für Selbstverteidigung, Marion Rapp, ab Montag, 17. März,
anbietet. An zehn Abenden in der Sporthalle der Orthopädischen Klinik in
Schlierbach werden die Teilnehmerinnen Möglichkeiten erlernen, mit denen
sie in bedrohlichen Situationen entschlossen und stark agieren können.
Im Gespräch mit der 35-jährigen
Biologin und Pädagogin wird schnell klar, dass gerade für Frauen mit
Behinderung ein solcher Kurs ungemein sinnvoll ist. Schließlich sind
Kraft und körperliche Abwehr nicht die einzigen "Waffen", um einem
sexuellen Übergriff zu vereiteln. Es gibt ausgebildete
Karatekämpferinnen, die im Falle eines Falles vor Schock gelähmt sind,
aber es gibt auch Erkenntnisse, wodurch schon durch einen lauten Schrei
mehr als die Hälfte der versuchten Vergewaltigungen abgewendet werden
können.
Marion Rapp, die nach dem Studium eine
zweijährige Ausbildung zur Selbstbehauptungs- und
Selbstverteidigungslehrerin absolviert hat, vertritt die These, dass
sich jede Frau und jedes Mädchen wehren kann. Allerdings ist das für
behinderte Frauen oft ein bisschen schwieriger. Ist doch nach wie vor
das Vorurteil ziemlich verbreitet, dass sie gar keine Sexualität
besitzen und von daher auch nicht sexualisierter Gewalt ausgesetzt sein
können. Das Gegenteil ist der Fall, unterstreicht Marion Rapp im
RNZ-Gespräch.Gravierende Fälle, die in den letzten Jahren öffentlich
wurden, haben gezeigt, dass gerade behinderte Frauen, die von
potenziellen Tätern als besonders schutzlos angesehen werden, häufig zu
Opfern werden.
Noch schlimmer ist, dass ihnen kaum
geglaubt wird, wenn sie ein solches Vergehen anzeigen oder vor Gericht
bringen. Überdies befinden sie sich oft in fataler Abhängigkeit. Es ist
nicht leicht, einen Übergriff in einem Heim oder in einer
Behindertenwerkstatt anzuzeigen, wenn man gleichzeitig den Platz dort
nicht verlieren möchte. "Abhängigkeit erhöht das Risiko", betont Marion
Rapp. Und das Machtgefälle zwischen Täter und Opfer ist in diesem Fall
besonders hoch.
Deshalb möchte sie im Kurs erst einmal
die Verhaltensstrategie vieler Frauen, sich möglichst passiv und
unauffällig zu verhalten, hinterfragen. Obwohl wissenschaftliche Studien
gegen solche Strategien sprechen, sind sie noch immer weit verbreitet.
Die Kursleiterin will bei den Teilnehmerinnen das Bewusstsein dafür
schärfen, dass ihr Körper und ihre Grenzen respektiert werden müssen.
Im so genannten Konfrontationstraining
üben die Teilnehmerinnen dann Verhaltensweisen ein, die gegenüber
Grenzüberschreitungen jeglicher Art eingesetzt werden können. Dazu
gehört es, laut das Missfallen zu bekunden, den Übergriff öffentlich zu
machen und sich Hilfe zu suchen. Solche Strategien werden dann ganz
konkret im Rollenspiel geübt. "Mein Grundprinzip ist das Stärken der
Stärken", erläutert Marion Rapp. Das gilt auch für die körperlichen
Techniken. Selbst mit einem Handicap sind Frauen noch zu einer
effektiven Verteidigung fähig. "Der Rollstuhl oder eine Gehhilfe können
als Waffe eingesetzt werden", erklärt sie.
Grundsätzlich soll aber für jede Frau
gemäß ihrer individuellen Einschränkung ein Konzept der Selbstbehauptung
erarbeitet werden. Patentrezepte gibt es dabei nicht. Nicht zu kurz
kommen auch "mentale Übungen". Gezielt werden Angst machende Situationen
und eine erfolgreiche Abwehrreaktion vor dem inneren Auge lebendig.
Frauen werden ermutigt, die Opferrolle aktiv abzulegen. Wer erst einmal
Wut anstelle von Angst zulassen kann, hat schon einen wichtigen Schritt
zur Selbstbehauptung getan.
INFO: Das BiBeZ ist unter den
Telefonnummern 06221/ 600908 oder 586779 zu erreichen und hat die
E-Mail-Adresse bibez@debitel.net . Nähere Informationen auch zu
Selbstverteidigungskursen für Frauen ohne Behinderung hat Marion Rapp
unter Telefon 06201/ 186319 oder E-Mail
Frauenselbstverteidigung@web.de
Kirsten Baumbuch in der RNZ vom
13.3.2002, www.rnz.de
Selbstverteidigung für Frauen und Mädchen - Marion Rapp >Frauen


Grund zum Feiern hatten jetzt Gründerinnen und Mitarbeiterinnen des
Mädchenhauses an dessen zehntem Geburtstag.
Foto: Kresin
Wer bin ich? Was kann ich? Das sind Fragen, die junge Mädchen bewegen
und die auch beantwortet werden können, wenn sie an Projekten des
Vereins "Mädchenhaus" teilnehmen. Diese stehen zum Beispiel unter dem
Motto "Die Zukunft gehört mir". Der Verein mit Sitz in der Gundolfstraße
9 in Neuenheim feierte jetzt sein zehnjähriges Bestehen.
Dass der Verein sein Domizil in dieser
Zeit schon mehrfach wechseln musste, erscheint da eher nebensächlich.
Auch sind die Räumlichkeiten laut Projektleiterin Katrin Raabe
inzwischen nicht mehr "männerfrei". Stattdessen arbeitet man zum
Beispiel beim Thema "Gewalt-Prävention" außer mit dem Frauennotruf auch
mit dem Verein "JederMann" zusammen. Gleichwohl ist der feministische
Ansatz des Vereins nicht verloren gegangen: Mädchen sollen dort ein
selbst bestimmtes Leben lernen, aber auch einfach mal unter sich sein
dürfen. Zum Beispiel beim Treffen donnerstags zwischen 15 und 18 Uhr.
Dann gehört auch "Kichern" zum Programm. Ob Mädchen kochen oder klettern
lernen wollen, sich für Selbstverteidigung oder Computerkurse
interessieren: Der Verein Mädchenhaus hat dazu einiges im Angebot. Eine
Kontaktbörse für Hauptschülerinnen zur Berufsorientierung findet
beispielsweise am 14. Oktober statt.
Wie es hieß, wird die Arbeit des
Vereins Mädchenhaus seit Anfang des Jahres durch den Europäischen
Sozialfonds gefördert. Aus ihm fließt etwa genauso viel in die Arbeit
ein wie von der Stadt Heidelberg. In ihrem Grußwort zum Jubiläum nannte
die städtische Frauenbeauftragte, Dörthe Domzig, eine Förderungssumme
von 30 000 Euro. Das ist ihrer Schilderung nach gut drei Mal so viel wie
in den Anfangsjahren. Der Verein "Mädchenhaus" erfülle als Träger
außerschulischer Jugendhilfe eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe,
überzeuge durch seine Offenheit und habe sich inzwischen erfolgreich mit
anderen Institutionen vernetzt.
Außerdem ist der Verein ihrer
Schilderung nach inzwischen auch Anlaufstelle
für ausländische Mädchen geworden. Wobei die Tatsache, dass
Mädchen bei den Veranstaltungen unter sich sein können, es manchen
Eltern wohl leichter mache, die Töchter aus dem Haus zu lassen. Im
Rahmen ihrer Möglichkeiten werde sie sich dafür einsetzen, dass der
Mädchenhaus-Verein seine Arbeit auch in Zukunft fortsetzen könne,
kündigte Dörthe Domzig bei der Jubiläumsfeier an. Weitere Infos über das
Mädchenhaus Heidelberg finden Interessierte im Übrigen auch im Internet.
Kaz, RNZ vom 16.9.2002,
www.rnz.de
Zum Verein Mädchenhaus

Dass Kommunalpolitik nicht (mehr) nur
ein Tummelfeld für Männer ist, beweist die Stadt Heidelberg, die heute
immerhin in den Reihen ihrer Gemeinderäte 43 Prozent Frauen hat. Das
ganz im Gegenteil zu Baden-Württemberg, das nur über einen
Durchschnittsanteil von 20 Prozent verfügt. Doch auf diesen Lorbeeren
wollen sich Oberbürgermeisterin Beate Weber, die Frauenbeauftragte
Dörthe Domzig und die Gemeinderätinnen in allen im Heidelberger Stadtrat
vertretenen Parteien und Organisationen nicht ausruhen. Das zeigten sie
auf einer Veranstaltung im DAI, die den Sinn hatte, interessierte, aber
auch zögernde Frauen für das politische Ehrenamt zu begeistern. Anlass
für die öffentliche Veranstaltung, zu der gut 100 Frauen und auch einige
Männer gekommen waren, war die mit dieser Veranstaltung beginnende
Seminarreihe der Stadt Heidelberg unter dem Thema
"Chance politisches Ehrenamt: In der Kommunalpolitik mitwirken - ein
Thema für Frauen".
Es wurde dabei nicht nur das am 11.
September beginnende Seminar vorgestellt, sondern es gab auch die
Möglichkeit, sowohl dem Podium mit Beate Weber, Dörthe Domzig, der
Medienwissenschaftlerin und ehemaligen Heidelberger Gemeinderätin Dr.
Caja Timm sowie der Frauenreferentin der Landeszentrale für politische
Bildung, Christine Hefel, zuzuhören als auch Gespräche mit den acht
Kommunalpolitikerinnen zu führen. In kleinen Gruppen konnte man sich bei
Kristina Essig (CDU), Dr. Anke Schuster und Lore Vogel (SPD), Susanne
Bock (GAL), Lore Schröder-Gerken ( Die Heidelberger), Dr. Ursula Lorenz
(Freie Wähler), Margret Hommelhoff (FDP) und Dr. Hannelis Schulte (PDS)
über ihre Erfahrungen mit und in der Kommunalpolitik informieren - ein
außerordentlich hilfreicher Veranstaltungspunkt, den alle Anwesenden
gern wahrnahmen. Freud und Leid lagen danach dicht nebeneinder.
Zuvor hatte die Oberbürgermeisterin
auch ihre oft unglaublichen Erlebnisse auf dem politischen Parkett
umrissen und auf die nach ihrer Meinung nach außerordentlich
vielschichtige Bürgerinnenbeteiligung in der Stadt hingewiesen.
"Was in den Stadtteilen passiert, ist meistens
Ausfluss von politischen Entscheidungen, an denen Frauen nicht
mitentscheiden", umriss sie den gesellschaftspolitischen
Ist-Zustand in der Republik und zählte deshalb stolz auf, was in
Heidelberg anders ist. Sie wies auf die Mitbeteiligung von Frauen an den
Stadtteilrahmenplänen hin, die aus der intensiven Arbeit in den
Bezirksbeiräten und den Zukunftswerkstätten käme. "Wir sind nicht
besser, aber wir haben eine andere Wahrnehmung und Erfahrung, die
unbedingt in dem politischen Prozess mit eingesetzt werden muss", ist
ihre Meinung zu der unabdingbaren Mitarbeit von Frauen in allen Gremien,
die politischen Einfluss haben. Dies konnte Caja Timm, nicht zuletzt
auch aus ihrer ehemaligen Tätigkeit als Heidelberger Kommunalpolitikerin
der Grün-Alternativen Liste, bestätigen. Sie sprach von einer "anderen
Kultur des Mit- und Gegeneinanders", die Frauen in der Kommunalpolitik
pflegen würden.
Als Musterbeispiel einer großen politischen Frauenkarriere stellt
Christine Herfel ihren Worten nach die Heidelberger Oberbürgermeisterin
immer in ihren Seminaren dar, was sich nicht zuletzt in einer
Bildergalerie zusammen mit Clara Zetkin und anderen Frauenrechtlerinnen
an den Wänden der Seminarräume niederschlagen würde. Beate Weber zeigte
sich geschmeichelt. Das Interesse von Frauen sei eigentlich groß,
referierte Herfel, doch "die Hindernisse sind gewaltig". Dem entgegnen
will man jetzt gemeinschaftlich. Deshalb bieten die Stadt Heidelberg,
die Volkshochschule Heidelberg und die Landeszentrale für politische
Bildung die Seminarreihe für Frauen an, die, wie der Seminar-Trainer
Bender betonte, "für alle interessierten, aber auch karriereorientierten
Frauen gedacht ist". Interessentinnen wenden sich an das
Amt für Gleichstellung von Frau und Mann, Telefon 06221-581550,
E-Mail:
gleichstellungsamt@heidelberg.de
oder
www.heidelberg.de/frauen
Von Karla Sommer , RNZ vom 27.7.2002,
mehr unter www.rnz.de

Das "Am-Ball-Bleiben" hat sich
ausgezahlt: Die Heidelberger Gleichstellungsbeauftragte Dörthe Domzig
und die Landesarbeitsgemeinschaft der hauptamtlichen Frauenbeauftragten
Baden-Württembergs konnten die professionellen Beratungsangebote für
Existenzgründerinnen für ein weiteres Jahr sichern - das
Informationszentrum des Landesgewerbeamtes übernimmt auch 2002 die
Förderung. Deshalb können die seit fast zwei Jahren monatlich
durchgeführten Einzelberatungen beim Amt für Gleichstellung der Stadt
Heidelberg fortgesetzt und weiter kostenfrei angeboten werden. Die
Erstberatung dient der Orientierung auf dem Weg in die berufliche
Selbstständigkeit sowie der Klärung verschiedenster Fragen, wie etwa zu
Finanzierungshilfen, Förderprogrammen und Qualifizierungsmaßnahmen. Bis
zu den Sommerferien gibt es noch drei Beratungstage mit freien Terminen:
Mittwochs, 26. Juni und 3. Juli, und Dienstag, 16. Juli. Anmeldung unter
Telefon 06221/ 581554, Fax 06221 584916
oder E-Mail:
gleichstellungsamt@Heidelberg.de .
RNZ vom 26.6.2002,
www.rnz.de

Die
Heidelberger Polizei ist mit Beginn der heißen Jahreszeit wieder
verstärkt auf Spannerstreife
Von so genannten "Spannern", also von
Menschen, die in fremde Wohnungen hineinschauen und Bewohner beobachten,
gehen größere Gefahren aus als bisher angenommen. Der Mordfall Vanja
Elena in Heidelberg und die daraus resultierenden Erkenntnisse haben
gezeigt, dass Spanner keineswegs immer harmlos sind. In den
Sommermonaten werden Spanner besonders aktiv. Deshalb ist jetzt die
Heidelberger Polizei wieder verstärkt auf Spannerstreife unterwegs.
Nach den Erkenntnissen aus dem Fall
Vanja hatte die Heidelberger Polizei eine so genannte Spannerkonzeption
erarbeitet, die im Winterhalbjahr und witterungsbedingt über einige
Strecken des Frühjahres auf der so genannten Dringlichkeitsstufe
"normal" durchgeführt wurde. Bereits diese "normalen" Ermittlungen
allerdings ergaben erschreckende Zahlen. Im Heidelberger Stadtgebiet und
in den Gemeinden des Rhein-Neckar-Kreises wurden danach 38 so genannte
"eindeutige" Spanneraktivitäten und weitere 39 "ähnliche Vorgänge"
aktenkundig und beim Dezernat Sexualdelikte zentral ausgewertet. 19
"eindeutige" und 21 "ähnliche" Vorgänge davon ereigneten sich im
Heidelberger Stadtgebiet. "Eindeutige" Vorgänge sind solche, bei denen
Spanner eindeutig mit Vorsatz an ihren Beobachtungsposten kommen und
dann aktiv und sexuell erregt handeln; bei "ähnlichen " Vorgängen ist
nicht völlig klar, ob der Beobachter vielleicht nicht doch nur zufällig
an seinen Beobachtungsplatz kam.
Damit steht jetzt bereits den
Ermittlern in entsprechenden Verdachtsfällen eine zwar noch recht
"dünne", dennoch aber tragfähige Datenbasis für das Erkennen von
Zusammenhängen und damit die Früherkennung von Spanneraktivitäten zur
Verfügung.
Seit einigen Tagen haben jetzt die
Einsatzkräfte der Polizeireviere und des Einsatzzuges die
Dringlichkeitsstufe wieder auf "verstärkt" erhöht. Beginnend am frühen
Abend, bestreifen Beamte Wohngebiete, die sich aufgrund ihrer
Beschaffenheit für Spanner anbieten. In erster Linie sind das
Wohngegenden mit Gebüschbewuchs, die Spannern Deckung bei ihren
Aktivitäten bieten, sowie Erdgeschoss- oder Souterrain-Wohnungen.
Die Beamten schauen sich die
Örtlichkeiten gezielt unter dem Gesichtspunkt "geeignet für Spanner" an
und gehen in den entsprechenden Fällen offensiv auf mögliche Opfer zu.
Sie sprechen die Mieter oder Wohnungsbesitzer gezielt an und geben ihnen
Tipps, wie sie sich am besten vor Spannern schützen können. Dabei
händigen sie auch eine kleine Informationsbroschlre aus. Neben den
"Informationsstreifen" sind die Einsatzkräfte aber auch verdeckt
unterwegs, um Erkenntnisse über Spannertätigkeiten zu erhalten. Dabei
werden alle Beobachtungen registriert, beispielsweise von Verdächtigen
die Personalien und Personenbeschreibung festgehalten. Auf diesem Weg
hofft die Heidelberger Polizei, nach und nach ein genaues Bild der
Spanneraktivitäten zu bekommen und dann in Einsatzfällen reagieren zu
können. Andererseits soll jedoch auch Spannern verdeutlicht werden, dass
sie in ihren Aktivitäten erkannt und bei der Polizei bekannt sind.
Insbesondere diesem vorbeugenden Aspekt misst die Polizeidirektion
Heidelberg große Bedeutung bei.
Alle polizeilichen Aktivitäten
allerdings werden ein Tropfen auf den heißen Stein bleiben, wenn es
nicht gelingt, die betroffene Bevölkerung zu sensibilisieren und als
Zeugen und Hinweisgeber zu gewinnen. Deshalb der Appell der Fahnder und
Ermittler: Der Polizei sollten alle verdächtigen Wahrnehmungen
mitgeteilt werden, auch solche, die den Betroffenen unbedeutend
erscheinen. Möglich ist dies bei der
Kriminalpolizei unter Telefon 06221/99-24 21, bei jedem anderen
Polizeirevier oder in dringenden Fällen auch unter der Notrufnummer 110.
peter Wiest, BZ vom 25.6.2002, mehr
unter www.rnz.de

Universitäts-Frauenklinik lud zur Modenschau - Betroffene wollen
Leidensgenossinnen Mut machen - "Hauptsache, ich lebe"

Attraktiv und
selbstbewusst präsentierten sich die Models bei der Modenschau für an
Brustkrebs erkrankte Frauen in der Uni-Klinik. Foto: Welker
Spaghettiträger und Spitzendessous,
verführerische Negliges und Bikinis - für Frauen, die an Brustkrebs
leiden, scheint nach einer Operation das alles vorbei. Und damit oft
auch die Lebensfreude und das Gefühl, eine "richtige" Frau zu sein. Dass
das nicht so sein muss, dass es durchaus sehr attraktive Kleidung auch
für brustamputierte Frauen gibt, bewies jetzt eindrücklich eine
Modenschau in der Universitäts-Frauenklinik.
"Frauen sind auch mit Brustkrebs
attraktiv, und wir wollen ihnen nach dem Klinikaufenthalt den
Wiedereinstieg in den Alltag erleichtern", unterstrich Christel
Trautmann, Leiterin der Abteilung Onkologie in der
Universitäts-Frauenklinik. Das Team der Klinik lässt seine Patientinnen
nicht allein und zeigte enormen Einsatz; am Freitagnachmittag, als für
viele Schwestern und Ärzte ihr Dienst eigentlich schon zu Ende war,
engagierten sie sich weiter und stellten zusammen mit verschiedenen
Firmen einen eindrucksvollen Nachmittag auf die Beine.
Dass das Bedürfnis der Patientinnen
nach Information und Gesprächen enorm ist, zeigte die drangvolle Enge in
der Ambulanz der Klinik. Dicht belagert waren alle. Informationsstände,
an denen die Mitarbeiterinnen beispielsweise über Perücken und
Permanent-Make-up informierten. Vielen Frauen, die durch eine
Chemotherapie ihre Haare verlieren, liegt dieses Thema schwer auf der
Seele. Auch wer einmal eine Brustprothese in die Hand genommen hat,
verliert vielleicht ein bisschen die Angst vor diesem Fremdkörper.
Attraktiver und fröhlicher Beweis, dass
das Leben nach einer Brustkrebserkrankung lebenswert ist, waren die
sechs Models, die auf dem Laufsteg Bade- und Dessousmoden vorführten.
Die zunächst angespannten Mienen der Zuschauerinnen heiterten sich
angesichts fetziger Musik und eines Gläschens Prosecco sichtlich auf,
als die Damen in farbenfreudigen Bikinis und schicken Badeanzügen
selbstbewusst über den Laufsteg schritten.
Gabi Schmid beispielsweise war 36 Jahre alt, als sie an Brustkrebs
erkrankte; das ist inzwischen 17 Jahre her. "Damals gab es modisch noch
kaum ein Angebot", erinnert sie sich. Als Telefonistin bei der Firma
"Anita", die Bademoden für brustamputierte Frauen herstellt, begann Gabi
Schmid nach ihrer Genesung wieder zu arbeiten. Schon bald wurde sie
gefragt, ob sie nicht die Modelle der Firma vorführen wolle. Sie sagte
zu und hat seit vielen Jahren Spaß an diesen besonderen Modeschauen.
"Wir sind ein tolles Team und bundesweit viel unterwegs", so Gabi
Schmid.
Auch Luise Krack ist mit von der
Partie. Als sie mit 46 Jahren an Brustkrebs erkrankte, schloss sie sich
einer Selbsthilfegruppe an. "Auch mein Mann hat mich sehr unterstützt,
unsere Ehe ist noch inniger geworden", erzählt sie. Als Bademoden-Model
will sie zeigen, dass Frauen auch mit Brustkrebs nicht aufgeben sollen,
dass ein erfülltes Leben als vollwertige Frau durchaus möglich ist. Und
in einem sind sich die beiden ganz einig: "Hauptsache, ich lebe."
Von Ingeborg Salomon , RNZ vom
10.6.2002, mehr unter www.rnz.de


Heidelbergs
größter Kampfsportverein reagiert auf Vergewaltigungen in jüngster Zeit
Kaum zu glauben: In einem Wochendkurs in Selbstverteidigung beim
Heidelberger Polizeisportverein hat diese junge Frau gelernt, sich im
Ernstfall mit Fußtritten so zu verteidigen, dass sogar diese Situation
nicht ausweglos wäre. Foto: Alex
Gefährlich sieht er aus, der schwarze
Unhold. Eine Maske bedeckt sein Gesicht, sein mächtiger Körper ist mit
Kunststoff kissen gepolstert. Das ist auch bitter nötig. Auf ihn
prasseln nämlich die Schläge und Tritte nur so ein. Ein Trommelfeuer von
Fausthieben trifft seinen Kopf, er stürzt zu Boden. Dort setzt es dann
noch etliche Fußtritte in die empfindlichste männliche Körperregion. Es
geht keine drei Minuten, dann liegt der eben noch so Furcht erregende
Angreifer schachmatt am Boden. "Jetzt kannst du wegrennen", ruft Ursula
Braun vom Polizeisportverein Heidelberg der zierlichen Frau zu, die sich
da gerade so effektiv gegen eine drohende Vergewaltigung gewehrt hat.
Sie selbst hätte wohl nicht gedacht,
dass schon ein Wochenendkurs von knapp neun Stunden ausreichen würde, um
im Falle eines Falles nicht völlig machtlos zu sein. Der
Polizeisportverein ist beim Thema Selbstverteidigung schon seit vielen
Jahren engagiert. Schließlich ist der Club der größte Kampfsportverein
in der Stadt, Trainiert wird Ju-Jutsu an mehreren Abenden in der Woche,
und auch Selbstverteidigungskurse über acht Wochen werden mehrmals im
Jahr angeboten. Jetzt wurde als Reaktion auf die Vergewaltigungen in und
um Heidelberg in letzter Zeit ein Wochenendkurs am Samstag- und
Sonntagnachmittag angeboten. Mit erstaunlicher Resonanz. "Das Telefon
stand nicht still", erzählt Ursula Braun, die die Organisation innehat.
Studentinnen, Krankenschwestern und Schülerinnen, knapp 20 an der Zahl,
haben sich auf den Weg in die Halle hinter dem Parkplatz des
Tiergartenschwimmbads direkt am Neckarkanal gemacht.
Eine von ihnen "bearbeitet" gerade
Jochen Bender in seinem Schutzanzug. "Lass ihn nicht zur Ruhe kommen",
feuert Co-Trainer Rüdiger Betz sie an. "Jawoll, der hat gesessen", lobt
er, als die junge Frau sich wie entfesselt mit Ellenbogen, Fußtritten
und Faustschlägen ihrer Haut wehrt. Eindrucksvoll an dieser Übung:
Jochen Bender bleibt erst dann liegen oder lässt von seinem Gpiei ab,
wenn er auch im realen Leben "k.o." gegangen wäre. Und das ist gar nicht
so einfach und schnell erreicht. Mit einem Schlag den Angreifer
kampfunfähig zu machen, das klappt nur im Kinofilm. In Wirklichkeit muss
Frau viele Male in empfindliche Stellen, wie beispielsweise die Hoden,
treten, damit ihr Peiniger auch wirklich liegen bleibt. Allerdings, auch
das lernen die Kursteilnehmerinnen, niemand ist unverletzlich.
Doch nicht alle Kursteilnehmerinnen
haben so wenig Hemmung, sich zu verteidigen. "Ich kann nicht jemanden
ins Gesicht boxen", sagt eine ganz verzagt. Das Problem kennen die
Trainer, zu denen auch Steffi Wegner gehört. "Diese Hemmschwelle muss
weg", versuchen sie ihren Schützlingen zu vermitteln. Deshalb ist es
auch ihre wichtigste Aufgabe im Kurs, den Frauen und Mädchen die Scheu
zu nehmen, sich effektiv zu wehren. Dabei gibt es keine Alters- oder
Berufsbeschränkungen. "Wir hatten auch schon Nonnen in voller
Ordenskleidung dabei", erzählt Ursula Braun. Ju-Jutsu, so erklärt sie,
ist eine Mischung aus Judo, Karate, Aikido, ein bisschen Kickboxen - und
alles zum Zweck der Selbstverteidigung. "Für jeden Angriff gibt es eine
Abwehr", ergänzt Jochen Bender. Er hält den Abschluss des Kurses mit dem
Kampf unter Realbedingungen für überaus wichtig.
Je schneller die Schrecksekunde im
Ernstfall überwunden wird, desto höher sind die Chancen, mit heiler Haut
davonzukommen. Viele Frauen, wissen gar nicht , was für eine Energie und
Durchschlagskraft sie und ihr Körper entwickeln können. Allerdings, so
warnt er, sollten sich auch Teilnehmerinnen eines
Selbstverteidigungskurses nicht in falscher Sicherheit wiegen. "Das ist
wie mit dem Kurs in erster Hilfe, spätestens nach zwei Jahren ist alles
vergessen, eine jährliche Auffrischung ist zu empfehlen." Entscheidend
ist dabei, dass die Verteidigungsaktionen weitgehend automatisiert sein
müssen. "Wenn man gewürgt wird", weiß Jochen Bender, "hat man nur drei
Sekunden, bevor die Bewusstlosigkeit einsetzt."
Der erfahrene Trainer schärft den
Frauen ein, auf alle Fälle, auch wenn es bei einer verbalen Belästigung
bleibt, die Polizei zu verständigen. Von einer Bewaffnung mit Messern
oder Ähnlichem hält er nicht viel. Zu groß ist seiner Ansicht nach die
Gefahr, dass die eigene Waffe gegen die Frau verwandt wird. Da ist es
schon besser, auf dunklen Parkplätzen den Schlüsselbund oder den Schirm
parat zu haben. Mit Kraft und Entschlossenheit eingesetzt, kann sich
Frau damit nämlich den entscheidenden Vorsprung zur Flucht verschaffen
Kirsten Baumbusch, BZ vom 4.6.2002,
www.rnz.de

stp. Das Frauenamt wird zehn Jahre alt
und dieses Jubiläum soll gemeinsam mit Wegbegleitern sowie allen
interessierten Bürgerinnen und Bürgern gefeiert werden. Die
Gastgeberinnen - Oberbürgermeisterin Beate Weber, Frauenbeauftragte
Dörthe Domzig und ihre Mitarbeiterinnen - haben sich einige
Überraschungen für eine fröhliche Geburtstagsparty ausgedacht.
Gefeiert wird am Dienstag, 23. April,
ab 18.30 Uhr im großen Rathaussaal. Es gibt ein unterhaltsames Programm
mit Musik, Filminterviews (mit ganz jungen und mit ganz bekannten
Heidelbergern) und einem Gespräch über die "Höhen und Tiefen der
Frauenpolitik". Durch den Abend führt Sabine Kauß, kritische
Beobachterin der Heidelberger Gleichstellungspolitik. Für Musik sorgt
das GEDOK-Ensemble 99 mit Manuela Weiss (Klavier) und Matthias Dahms (Vibra-phon
und Percussion).
Weil ein Jubiläum immer auch Anlass zum
Rückblick gibt, hat das Amt für Frauenfragen eine Dokumentation
herausgegeben, die unter dem Titel "Ein politischer Auftrag bekommt
Profil" zehn Jahre engagierte Arbeit für die Gleichstellung von Frau und
Mann schildert. Natürlich hat das Amt für Frauenfragen eine lange
Vorgeschichte in den frauenbewegten Jahren seit 68, in denen engagierte
Heidelbergerinnen bereits den Frauennotruf, das Frauenhaus und
zahlreiche Frauenbildungsprojekte ins Leben gerufen hatten. Zur
Einrichtung dieses Amtes, dessen Aufgaben sich nicht nur auf die
Stadtverwaltung beschränken, kam es im Jahr 1991 und im April 1992
konnte die Amtsleiterin und Frauenbeauftragte Dörthe Domzig ihre Arbeit
aufnehmen.
Das Ziel lautete, den Auftrag des
Grundgesetzes zur Gleichstellung von Frauen und Männern in den
Verwaltungsalltag zu übersetzen. Initialprojekte waren das
Frauen-Nachttaxi, die "Dienstvereinbarung zur Gleichstellung" zur
Verbesserung der Arbeitssituation von Frauen in der Stadtverwaltung und
die Einrichtung von "Zukunftswerkstätten" in allen Stadtteilen zur
Stärkung der Beteiligung von Frauen an kommunalen Entscheidungen. Es
folgte eine große Zahl von Initiativen und Projekten zu
Gleichstellungsproblemen im Verantwortungsbereich der Stadt.
Beispiele sind die Studie zur
Arbeitssituation von Heidelbergerinnen und das Gründerinnenzentrum zur
Stärkung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt. Erschienen ist außerdem das
"Handbuch für Frauen" erscheint zum 23. April neu als Internet-Handbuch
auf
Erschienen ist außerdem das "Handbuch
für Frauen" zum 23. April neu als
Internet-Handbuch für Frauen
auf der Homepage des Amtes (www.heidelberg.de/frauen).

"Wir leisten uns nur einen Luxus, und
das ist ein Café ausschließlich für Frauen." Der Spruch stammt nicht
irgendwann aus den siebziger Jahren, sondern aus dem Heidelberg des
Jahres 2002. Da gibt es nämlich in der Heinrich-Fuchs-Straße 9 ein
kleines, aber feines Café, das sich genau dieser Devise verschrieben
hat.
Ansonsten ist das Angebot des Vereins, der das Café trägt, aber bunt und
offen wie das Leben selbst. Da gibt es Matinees, Discos und
Ausstellungen, Doppelkopfabende und eine Bibliothek, die nicht nur
feministische Literatur, sondern auch Belletristik, Reise- und
Sachbücher sowie Frauenkrimis enthält. Sie wird von Karen Riedelsberger
betreut, die sich über Büchernachschub, einen gebrauchten Computer oder
gar einen zusätzlichen Schrank für die Bibliothek freuen würde.
Charakteristisch für das Frauencafé
ist, dass ein ehrenamtliches Team in lockerer Zusammenarbeit die Arbeit
gemeinsam macht. Lesbische Frauen haben dort ebenso ihren Platz wie
Familienfrauen, die Diskussion um feministische Politik ist genauso gern
gesehen wie die Auseinandersetzung mit der Gesellschaft oder schlicht
der Wunsch, einen fröhlichen Abend zu verbringen.
Neben den festen Öffnungszeiten
mittwochs von 18 bis 23 Uhr (rauchfrei), freitags von 20 bis 23 Uhr (Spieleabend
und Bibliothek) sowie samstags von 20 bis 23 Uhr gibt es auch noch
spezielle Veranstaltungen. Kneipenbesucherinnen sind dabei ebenso
willkommen wie Frauen, die die Ärmel aufkrempeln und mitmachen wollen.
Zu tun gibt es genug. Gerade sind die Aktiven beispielsweise dabei, ihr
Café behindertenfreundlich umzubauen.
"Einen solchen Frauenkulturverein gibt
es weit und breit nicht", sagt Erika Krapat, die regelmäßig aus
Neulußheim nach Heidelberg ins Frauencafé kommt. Andere aus Karlsruhe,
Mannheim und Darmstadt tun es ihr gleich. Das Frauencafé hat sich zu
einem richtigen Kommunikationsnetzwerk für Frauen gemausert.
Nur in Heidelberg hat sich noch nicht so recht herumgesprochen, dass der
Verein nicht mehr in der Blumenstraße in der Weststadt, sondern seit
Juni 2000 in Rohrbach ansässig ist. Gute Resonanz finden immer wieder
auch die Führungen zur Frauenstadtgeschichte mit Marianne Otruba. Die
nächste findet am Samstag, 6. April, um 11 Uhr vom Brunnen am
Universitätsplatz aus statt und ist nur für Frauen.
Diese Exklusivität wird nicht immer und überall verstanden. Doch die
Frauen halten aus guten Gründen daran fest. "Frauen verhalten sich
einfach anders, wenn Männer dabei sind", weiß Hildegard Lutz. Und ein
Schutzraum, in dem Frauen unter sich sind, ist ihrer Ansicht nach auch
im 21. Jahrhundert noch dringend notwendig.
"Wir wollen unsere Autonomie bewahren und trotzdem unser Profil
verändern", sagt Vorstandsfrau Bettina Fischer. Der Verein hat sich
deshalb vorgenommen, sich stärker zu öffnen. "Wir sind nicht nur ein
kleiner Zirkel, sondern wir wollen Netzwerke knüpfen", betont sie.
Ungefähr 50 Frauen bilden den festen
Kern des Vereins, der sich über Beiträge, Spenden und Veranstaltungen
finanziert. "Es reicht gerade so", sagt Kassenwartin Gudrun Sartorius.
Das Spektrum der Besucherinnen und Aktiven ist weit gestreut.
Studentinnen sind ebenso darunter wie Frauen, die dem Feminismus schon
seit Jahrzehnten die Treue gehalten haben.
Trotz ganz unterschiedlicher Biografien entdecken die verschiedenen
Frauengenerationen auch viele Gemeinsamkeiten. Die Vereinbarkeit von
Familie und Beruf, Gleichberechtigung und der Kampf gegen
Diskriminierung sind immer noch aktuell. "Die Frauenbewegung bewegt
sich"; sagt Marianne Otruba, die schon ganz lange dabei ist. Sie hat
wieder eine neue Aufbruchstimmung unter den Frauen bemerkt.
Von Kirsten Baumbusch , RNZ vom
28.3.2002
- Frauencafé, Heinrich-Fuchs-Straße 9,
69126 Heidelberg-Rohrbach
- Telefonnummer 0 62 21/16 83 84
- c/o Karen Riedelsberger
- Öffnung: mittwochs von 18 bis 23 Uhr
(rauchfrei), freitags von 20 bis 23 Uhr (Spieleabend und Bibliothek),
samstags von 20 bis 23 Uhr

kib. Ein "Internationaler Frauentag",
der Internationalität genauso wichtig nimmt wie die Belange der Frauen,
wird dieses Jahr in Heidelberg begangen. Hierfür hat die
Arbeitsgemeinschaft der Heidelberger Frauengruppen und Verbände mit
Unterstützung des Amtes für Frauenfragen von Dienstag, 5. März, bis
Dienstag, 19. März, ein üppiges Programm auf die Beine gestellt.
Islamische Tradition und westlicher
Lebensstil, das macht die "Frauen zwischen den Welten" aus, die am
Dienstag, 5. März, um 20 Uhr in der Volkshochschule, Bergheimer Straße
76 berichten.
Am Donnerstag, 7. März, um 17 Uhr
stellen sich im Rathausfoyer, Marktplatz 10, die neuen Malerinnen der
Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstförderer (Gedok) Elsa Becke,
Petra Beckmann und Petra Lindenmeyer vor.
Am eigentlichen Frauentag, Freitag, 8.
März, stellt sich "Terre des Femmes" von 10 bis 18 Uhr mit einem
Infostand auf dem Bismarckplatz vor. Um 19 Uhr dreht sich dann im
Providenz-Gemeindehaus, Karl-Ludwigstraße 1, alles um das Thema "Frauen
im Islam - Afghanistan".
Die Heidelbergerin Shogufa Malekyar
berichtet über die Situation der Frauen in ihrem Herkunftsland. Dr.
Gisela Frommer, die im Februar in Kabul war, erzählt von ihren
Gesprächen mit der dortigen Frauenministerin, und die Städtegruppe von
"Terre des Femmes" stellt ein Alphabetisierungskurs für Frauen und
Mädchen vor.
Das Kommunale Kino im Karlstorbahnhof,
zeigt am Samstag, 9. März, um 19.45 Uhr und Sonntag, 10. März, um 13 Uhr
den Film "Bread and Roses - Brot und Rosen" und am Montag, 11. März, um
19 Uhr den tunesisch-fran-zösichen Film "La saison des hommes - Zeit der
Männer, Zeit der Frauen". Kartenreservierung ist beim Medienforum,
Telefon 062 21/97 89-17 möglich.
Am Dienstag, 19. März, stellt dann
abschließend die Französin Mario Rouanet im Montpellier-Haus,
Kettengasse 19, in ihrem Roman "Du cöte des hommes" kritisch-amüsierte
Betrachtungen zu der Gattung Mensch an, die gemeinhin als "Mann"
bezeichnet wird.
RNZ vom 6.3.2002

"Frauenbrücke-Ost-West" hat 300 Mitglieder
Es ist gerade einmal ein Jahrzehnt her, dass die Heidelbergerin Helga
Niebusch-Gerich mit sechs anderen gleichgesinnten Frauen eine
Bürgerinitiative besonderer Art ins Leben rief. Der Verein "Frauenbrücke
Ost-West" wurde gegründet. Der Name ist dabei Programm. Ging und geht es
doch in erster Linie darum, der Unzufriedenheit über den Verlauf der
deutschen Wiedervereinigung aktiv entgegen zu wirken. Vorurteile
abzubauen und auf eine gemeinsame Zukunft hinzuarbeiten.
Zwischenzeitlich ist die Zahl der Mitglieder auf insgesamt 300 Frauen
angewachsen.
1994 wurde die Frauenbrücke sogar für
ihre Aktivitäten mit der renommierten Theodor-Heuss-Medaille
ausgezeichnet. 1999 vergab die Frauenbrücke dann anlässlich des zehnten
Jahrestages der Maueröffnung zum ersten Mal einen Preis für die innere
Einheit in Deutschland. Mit Unterstützung durch vier Zeitungen (darunter
auch die Rhein-Neckar-Zeitung) wurden 1999 vier Frauen ausgezeichnet,
die sich in dieser Frage verdient gemacht hatten. Mittlerweile wurde
eine Stiftung gegründet, die diesen Preis im Herbst des laufenden Jahren
zum zweiten Mal in Potsdam verleihen wird.
Im gesamten Bundesgebiet haben sich seit 1992 Regionalgruppen gebildet,
die untereinander Kontakte pflegen. Regelmäßig werden in verschiedenen
deutschen Städten Foren veranstaltet. Das letzte Herbstforum fand in
Heidelberg unter dem Motto "Die Suche nach den sinnstiftenden Werten"
statt. Das nächste Frühjahrsforum ist vom Freitag, 22. März, bis
Sonntag, 24. März, in Kassel vorgesehen. Thema ist "Das Dach über dem
Kopf. Frauen planen, bauen, wohnen".
Weitere Informationen sind erhältlich
bei der Bundesgeschäftsstelle der Frauenbrücke Ost-West, Bergheimer
Straße 1, 69115 Heidelberg, Telefon 0 62 21 / 61 93 11 oder im Internet
unter der Adresse
www.frauenbruecke-ost-west.de
kib, RNZ vom 4.3.2002
Mehr zur
Frauenbrücke-Ost-West

Konferenz zu "Frauen in der Wissenschaft" der Europäischen Organisation
für Molekularbiologie (EMBO), Februar 2002 in HD
"Wissenschaftlerinnen sind sich selbst ausbeutende Kleinunternehmer",
sagte Professor Christiane Nüsslein-Volhard gestern auf einer
Pressekonferenz der Europäischen Organisation für Molekularbiologie (EMBO)
zum Thema "Frauen in der Wissenschaft" in Heidelberg. Frauen haben es
heute in den experimentellen Naturwissenschaften nach wie vor besonders
schwer; Karriere und Familie unter einen Hut zu bringen bedarf in der
von Männern dominierten Forscherwelt besonderer Managerqualitäten.
"EMBO sieht die Tatsache, dass es
Frauen erschwert wird, die höheren Sprossen der Karriereleiter zu
erklimmen, nicht nur als ungerecht, sondern auch als unhaltbar an",
betonte Professor Frank Gannon, Geschäftsführender Direktor bei EMBO.
Als Konsequenz wurde ein Positionspapier zu diesem Thema verfasst, das
zu einer stärkeren Besetzung von Führungspositionen durch Forscherinnen
führen soll. Weiterhin vergibt die Organisation dieses Jahr erstmalig
ein Re-Start-Stipendium für Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen,
die nach einer Auszeit aus familiären Gründen einen Wiederanfang in der
Wissenschaft starten möchten. " Unser Ziel ist es, besonders jungen
Wissenschaftlerinnen zu helfen", erklärte Dr. Gerlind Wallon,
EMBO-Projektleiterin Women in Science. Acht Stipendien auf zwei Jahre
mit je etwa 30 000 Euro Budget sind geplant.
Allerdings sollen hiermit keine
Quotenfrauen geschaffen werden, verwehrte Gannon. "Maßnahmen für
Quotenfrauen haben nur einen Kurzzeiteffekt und bewirken wenig",
erklärte er. Mit 12,6 Prozent weiblichen EMBO-Mitgliedern liegt die
Organisation über dem deutschen Durchschnitt von neun Prozent Frauen in
der Forschung.
Es könne nicht angehen, dass in
Deutschland nur sechs Prozent der C4-Professuren von Frauen besetzt
seien, weniger als im europäischen Durchschnitt von immerhin elf
Prozent, bekräftigte Wallon. "Wenn man berücksichtigt, dass 50 Prozent
der Studienanfänger Frauen sind, dann frage ich, warum streben so wenige
eine wissenschaftliche Karriere an?", stellte sie heraus.
Zur Aufklärung, warum dem so ist,
konnten die Direktorin des Tübinger Max-Planck-Instituts für
Entwicklungsbiologie, Professor Christiane Nüsslein-Volhard, und die
Österreicherin Professor Renée Schröder, Genetikerin an der Universität
Wien, beitragen.
"Wissenschaftlerin ist ein harter Job
und dazu muss man taff sein", beschrieb Nüsslein-Volhard die Situation.
Viel Zeit für Haushalt und Familie gebe es nicht, wenn die Forscherin am
Ball bleiben möchte. Opferbereitschaft und Zwang zur Disziplin gehen
einher mit der Erkenntnis, dass man in diesem Beruf in der Regel nicht
reich werde. Dem Problem Haushalt oder Kinderbetreuung könnten nur die
wenigsten mit Haushaltshilfen entgegentreten. Das führe entweder zu
einem Single-Dasein oder Kinderlosigkeit in der Partnerschaft, oder die
Frau gebe ihre Karriere auf zu Gunsten der Familie.
"Die Deutschen sterben ja gerade aus",
wies sie treffend auf die deutsche Nachwuchssituation und die
mangelhafte Kinderbetreuung durch den Staat oder den Arbeitgeber hin.
"Deshalb verlassen viele Frauen
zwischen 30 und 40 Jahren die Universität, weil sie sich entweder der
Karriere ihres Mannes unterordnen oder sich um ihre Familie kümmern
wollen", bestätigte Schröder, allein erziehende Mutter von zwei Kindern,
den Trend, Sie beklagte, dass in unserer Gesellschaft, in Erziehung und
Religion noch zu sehr das männliche Element vorherrschend sei, und
plädierte für ein vielseitiger gestaltetes Arbeitsleben.
Nüsslein-Volhard erhielt 1995 den
Medizin-Nobelpreis für ihre Aufklärungsarbeit am genetischen
Modellorganismus Fruchtfliege (Drosophila melanogaster).
Sie hat keine Kinder und hat sich von ihrem
Mann getrennt. "Das macht weniger Stress", meinte sie; so
kann sie sich voll ihrem Beruf widmen. Und dass dieser eine Menge Zeit
verschlingt, zeigt sich daran, dass sie nur wegen der Verleihung des
Nobelpreises einmal zum Friseur ging. Ansonsten schneidet sie sich aus
Zeitgründen die Haare selbst.
Bewerbungen für das EMBO
Re-Start-Stipendium können bis zum 15. August eingereicht werden.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter
http://www.embo.org
RNZ vom 21.2.2002, Georg Sposny ,
www.rnz.de

Heidelberger
Frauenverbände vernetzen
Weibliche Interessen stärker vernetzen
Arbeitsgemeinschaft Heidelberger Frauenverbände und -gruppen stellt sich
vor- Mehr Transparenz
seg. Nach außen hin mehr Transparenz
zeigen, welche Gruppen, Verbände und Initiativen hier vertreten sind,
aber auch ihre vielfältigen, gemeinsamen Projekte und Anliegen in der
Öffentlichkeit bekannt zu machen - das sehen Gerlinde Horsch (Erste
Vorsitzende), Ellen Krause (Zweite Vorsitzende), Brigitte Fränkel
(Schatzmeisterin) sowie Luitgard König (Schriftführerin) von der
Arbeitsgemeinschaft Heidelberger Frauenverbände und -gruppen als
Schwerpunkte ihrer künftigen Arbeit an.
Weitere Vernetzung, speziell mit
Frauenbeauftragten, beispielsweise an der Universität oder am DKFZ, aber
auch den Kontakt zu (Kommunal-)Politikerinnen halten, nennt der neu
gewählte Vorstand ebenfalls als Aufgaben. "Demnächst haben wir ein
Gespräch mit der Oberbürgermeisterin Beate Weber, sowie mit der
Frauenbeaüftragten Dörte Domzig."
Knapp 30 Frauengruppen
unterschiedlichster Couleur - Hausfrauen, berufstätige Frauen,
Akademikerinnen, Künstlerinnen, sozial und politisch Engagierte, aus
christlichen Vereinigungen kommende, sich für Gleichberechtigung und
gegen Gewalt einsetzende Frauen - haben sich in dieser
Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen, tagen jeden zweiten Dienstag im
Monat im Anna-Blum-Haus in der Theaterstraße.
Dass die Wurzeln der
Arbeitsgemeinschaft bis in die 50er Jahre zurückreichen - bereits damals
waren in Heidelberg traditionelle und dann neu entstehende
Frauenverbände und -gruppen bis in die 70er Jahre aktiv -, ist von
Gerlinde Horsch zu erfahren. Sie ist seit der Wiedergründung Mitte der
80er Jahre dabei, fast so lange auch Ellen Krause.
Afghanistan als Thema
"Ein gemeinsames Anliegen bei der
Wiedergründung war die Einrichtung eines eigenständigen Frauenamtes mit
einer Frauenbeauftragten, " Für "mehr Frauen in die Kommunalpolitik"
plädierten die Frauen der Arbeitsgemeinschaft in den Folgejahren. Dass seit damals einiges erreicht
wurde, jetzt auch mehr Frauen im Gemeinderat sitzen, aber immer noch
genug Handlungsbedarf da sei, betonen die vier Vorstandsfrauen: "Allein
die Finanzdebatte, die es jedes Jahr um das Frauen-Nachttaxi - ebenfalls
von uns gefordert - gibt, oder der Kampf ums Überleben von so wichtigen
Einrichtungen wie Frauen-Notruf und Frauenhaus zeigen, dass wir noch
nicht zufrieden sein können."
"Frauen und Erwerbstätigkeit" oder
"Rente für Frauen" sind Themen, die für sie große Bedeutung haben und
die sie auch weiterhin in der Öffentlichkeit präsent und diskutiert
wissen möchten. Dass die Arbeitsgemeinschaft stark an
der "Fahnen"-Aktion "Nein zu Gewalt an Frauen" im vergangenen November
beteiligt war, und sie jetzt mit der Organisation des Internationalen
Frauentages beschäftigt sind, berichten sie: "Frauen im Islam, speziell
in Afghanistan, stehen in diesem Jahr am 8. März im Mittelpunkt, Dazu
gibt es viele Hintergrundinformationen, Musikbeiträge, Filme und mehr."
Von großer Dringlichkeit sei für sie
zudem, so half der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Heidelberger
Frauenverbände und -gruppen abschließend fest, der Umbau des
Anna-Blum-Hauses, damit auch die Frauen des BiBeZ (Ganzheitliches
Bildungs- und Beratungszentrum zur Förderung und Integration behinderter
Frauen) an den monatlichen Sitzungen teilnehmen können - die
Eingangsstufen stellen für sie bisher ein unüberwindbares Hindernis dar.
RNZ vom 15.2.2002
Zur
AG Heidelberger Frauengruppen

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Update: 07.04.04 |