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Brunnen mit Winterastern am 14.11.2003 im Maisbachtal

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Caritas ist der größte Arbeitgeber der Bundesrepublik

Bernhard Ritz referiert auf Einladung des CDU-Gemeindeverbandes über den katholischen Wohlfahrtsverband Caritas

Oftersheim. Zu einem Informationsabend über die Caritas begrüßte der Vorsitzende des CDU Gemeindeverband Wilhelm Schel zahlreiche Mitglieder und Gäste im Gasthaus "Kronprinzen" und hob die Wichtigkeit der Begegnung mit sozialen und öffentlichen Institutionen hervor. Deren Anliegen seien oft wichtige Hinweise in Anstöße für die politische Arbeit der Gemeinderäte. Besonders willkommen hieß er den Geschäftsführer des Caritasverbandes Rhein-Neckar, Bernhard Ritz, der mit gesichertem Wissen in die Thematik einführte.

Der Referent freute sich über einige ihm bekannte Gesichter und stellte zunächst "Caritas" als Dienst am Nächsten vor, eine der Grundaufgaben der kirchlichen Gemeinden. Die Caritas ist der Wohlfahrtsverband der Katholischen Kirche und arbeitet im Auftrag des Bischofs. Sie wurde vor 100 Jahren mit dem Ziel gegründet, die Solidarität zwischen den Gemeinden zu koordinieren und überall da zu unterstützen, wo eine Aufgabe über die Kraft einer einzelnen Gemeinde hinausgeht. Zur Kreisgeschäftsstelle Schwetzingen gehören die Bezirksstellen Schwetzingen, Sinsheim, Weinheim, Wiesloch sowie Außenstellen in Heidelberg und Leimen-St. Ilgen und Eberbach. Mitglieder im Kreisverband sind in der Regel die einzelnen Pfarrgemeinden, deren Mitglieder wieder im örtlichen Caritasverein (früher Krankenverein) organisiert sind und verschiedene Fachverbände. Der Kreisverband ist Mitglied im Diözesanverband und der wieder im Deutschen Caritasverband. Die dezentrale Organisation der 30 Kreisverbände der Diözese Freiburg ermöglicht ein effektives Arbeiten vor Ort ohne große Dienstwege.

Wie finanziert sich der Kreisverband? Als eingetragener Verein sind wir ein "Non-profit-Unternehmen" sagte Ritz, das heißt es werden keine Gewinne erwirtschaftet. Der Aufwand und der Ertrag wäre 2002 bei 3,7 Millionen Euro gelegen, 62 Prozent seien Personalkosten für die verschiedene Angebote und Betreuungsstellen, 13 Prozent Sachkosten, dazu kämen dann die verschiedenen Aufwände für Erholungsmaßnahmen, Fuhrpark, Betreuungsaufwand, Unterstützungen, Essen auf Rädern, Verwaltung, Steuern, Mieten, Instandhaltung und vieles mehr. Die Einnahmen stammen zu fast 50 Prozent aus kirchlichen Stellen und Pfarreien, vom Landeswohlfahrtsverband und für spezielle Aufgaben von Bund und Land. Etwa 10 Prozent schieße der Rhein-Neckar-Kreis zu, es gäbe in Rechnung gestellte Kostenerstattungen durch Selbstzahler, Krankenkassen und andere öffentliche Organisationen, Zuwendungen und Sammlungserträge. Die Überwachung obliege dem ehrenamtlichen, gewählten "Caritasrat", der jährlich auch die Jahresprüfung prüfen und genehmigen müsse. Die öffentliche Hand habe schon Einschnitte und Kürzungen angekündigt und teilweise durchgeführt, alle würden ja auf bessere Zeiten durch eine Erholung der Wirtschaft warten. Nicht alle Gemeinden würden die staatlich genehmigte Haussammlung durchführen, obwohl sie auch eine wichtige Kontaktmöglichkeit zu den Bürgern sei.

Die rege gestellten Zwischenfragen erbrachten noch viele interessante Details. So gäbe es Härtefälle, die selten an die Öffentlichkeit kämen. Welchen Einfluss nimmt der Verband auf die Politik oder die Schule? Es beständen gute Verbindungen zu allen politischen Fraktionen im Rhein-Neckar-Kreis, entsprechendes könne man vom Landesverband und auch vom Bundesverband sagen, meinte der Referent. Jede Stelle arbeite auf ihrer Ebene. Dabei ginge es meist um Grundsatz- und Finanzierungsfragen. Der Abbau von großen Kliniken führe oft zu einer erhöhten, auch wirtschaftlicheren, Betreuung psychisch Kranker vor Ort. Der Bedarf steige jedoch und manchmal würde wieder in die Klinik "abgeschoben", was alles wieder teurer mache. Eine "donum vitae" Stelle gibt es außerhalb des Caritasverbandes in Neckargemünd, die Betreuung der Obdachlosen hat ihren Schwerpunkt in Weinheim. Die Psychologische und Erziehungsberatung hat Schwerpunkte in Schwetzingen und Wiesloch. Es gibt den Sozialdienst, der auch die Staatliche Sammelunterkunft für Asylbewerber betreut und die Familienpflege, die Beratungsstelle für Frauen, Erholungsmaßnahmen und die Sozialpädagogische Familienhilfe, den Sozialpsychiatrischen Dienst und Betreute Wohngemeinschaften sowie eine offene Alten- und Behindertenhilfe.

Zum Schluss erinnerte Wilhelm Schel an die Leistungen der Familien, die heute von Institutionen erbracht werden müssten und dankte dem Referenten und allen Diskussionsteilnehmern. So ganz nebenbei erwähnte der Vorsitzende, dass die Caritas mit 500 000 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber Deutschlands ist.

Schwetzinger Zeitung vom 18.11.2003

 

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